SINTA Studies in the Arts

Portraits der Doktorierenden

Daniel Hildebrand

E-Mail
daniel.hildebrand@unibe.ch
Postadresse
Universität Bern
Graduate School of the Arts and Humanities (GSAH)
Doktoratsprogramm Studies in the Arts (SINTA)
Daniel Hildebrand
Muesmattstrasse 45
3012 Bern

CV

Daniel Hildebrand (Jahrgang 1977) ist Musiker, Musikpädagoge und Dozent für Musik an der Pädagogischen Hochschule Zug. Er verfügt über 20 Jahre praktische Erfahrung als Musiklehrer. Im Jahr 2001 schloss er die Bachelor-Ausbildung in Rhythmik ab und erlangte 2015 einen Master (MAS) in Schulmusik II an der Zürcher Hochschule der Künste. Ausserdem ist Daniel Hildebrand diplomierter Feldenkrais-Lehrer. Daneben komponiert er und tritt seit 25 Jahren mit Mundharmonika, Beatbox und Stimme in unterschiedlichen Formationen bis hin zu Sinfonieorchestern auf und gewann so verschiedene künstlerische Auszeichnungen.

PhD Projekt

Mehrdimensionale kindliche Bewertungen von unterschiedlichen musikalischen Genres

Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass Kinder mit zunehmendem Alter Popmusik präferieren und gegenüber unbekannter Musik eine ablehnende Haltung entwickeln. Dies wurde in sogenannten "Offenohrigkeitsstudien" mehrfach untersucht. Bei diesen Erhebungen mit Kindern unterschiedlichen Alters mittels klingender Fragebögen wurde meist mit einer eindimensionalen ikonischen Skala wie z. B. mit einer Smiley-Skala gemessen und somit ein pauschales Urteil über ein Musikbeispiel erhoben. Um ausgehend von diesen Querschnittstudien weitere Schlüsse für die Musikpädagogik und die Kulturvermittlung ableiten zu können, werden musikalische Bildungsziele reflektiert und unter Anbetracht derer das Altersspektrum, das eine ablehnende Haltung entwickelt hat, differenzierter untersucht. Dabei war von Interesse, ob für die Erschliessung von unbekannter Musik kultureller Kontext nötig ist oder ob Musik als eigenständiges Phänomen ohne Kontext vergleichbar wirkt. In diesem Dissertationsprojekt wurde deshalb anhand einer qualitativen Vorstudie mit Kindern Items entwickelt, die nicht mehr ein pauschales, sondern ein mehrdimensionales Urteil über ein Musikstück abbilden. Anschliessend beurteilten anhand eines quantitativen klingenden Fragebogens 86 Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren 7 Musikbeispiele unterschiedlicher Genres mit diesen zuvor entwickelten Items. Wobei eine Hälfte der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern vor den jeweiligen Musikbeispielen eine Erläuterung zu den
Musikbeispielen hörten.
Mit dieser Methode sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:
Welche Differenzierungen in den kindlichen Urteilen (Ausmass der Urteilsdimensionalität) sind in dem gemäss verschiedenen "Offenohrigkeitsstudien" kritischen Alter ab 9 Jahren
möglich?
Welchen Einfluss hat eine vorhergehende Kontextualisierung des Musikbeispiels auf die unterschiedlichen Dimensionen (Items) der kindlichen Beurteilung von Musik?

Es wird die These aufgestellt, dass es Kindern und Jugendlichen bei der Beurteilung von Musik möglich ist, beispielsweise zwischen persönlicher Präferenz und gesellschaftlicher Bedeutsamkeit zu unterscheiden. Das heisst, sie haben keine pauschale Meinung über ein Musikbeispiel, sondern sind zu einer hohen Urteilsdimensionalität fähig, die positive und negative Aspekte aufweisen kann. Es wird zudem vermutet, dass eine Kontextualisierung des Musikbeispiels diese Differenzierung unterstützt.

Betreuungspersonen

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Britta Sweers
Zweitbetreuer: Prof. Dr. Thomas Gartmann