SINTA Studies in the Arts

Portraits der Doktorierenden

Linda Herzog

E-Mail
linda.herzog@unibe.ch
Postadresse
Universität Bern
Graduate School of the Arts and Humanities (GSAH)
Doktoratsprogramm Studies in the Arts (SINTA)
Linda Herzog
Muesmattstrasse 45
3012 Bern
Pers. Website
grad.ch/

CV

Linda Herzog ist eine Schweizer Fotografin und lebt in Basel. Von 2000 bis 2004 studierte sie an der Züricher Hochschule der Künste Neue Medien und Bildende Kunst. Nachdem sie drei Jahre in der Türkei lebte, publizierte ihren Fotoessay Mihriban. Türkei 2004–2007. Danach beschäftigte sie sich in ihrer fotografischen Arbeit mit Migrationsphänomenen und deren Sichtbarkeit. 2017 schloss sie an der FHNW HGK in Basel das Masterstudium der Kunstvermittlung ab. Ihre Fotografien werden international ausgestellt und in Zeitungen und Magazinen gedruckt sowie online veröffentlicht.

PhD Projekt

Ruinen – Fotografien – Ansichten
Gertrude Bells Fotografien auf dem Gebiet der heutigen Türkei


In ihrem anwendungsorientierten Dissertationsprojekt untersucht Linda Herzog die Fotografien der britischen Orientreisenden, Archäologin und Diplomatin Gertrude Bell (1868–1926), siehe http://gertrudebell.ncl.ac.uk/. Das Gertrude Bell Archive wurde 2017 ins UNESCO Register Memory of the World aufgenommen und besteht, neben anderen Dokumenten, aus 7000 Fotografien. Im Zentrum ihrer Forschung steht die Frage nach Bells ästhetischer Praxis: Welche Repräsentationsmodelle, Stereotypen und kulturellen Bilderrepertoires des „Orients“ spiegeln sich in der Ästhetik von Gertrude Bells archäologischen Fotografien und Reisebildern? Das Projekt ist eine kritische Auseinandersetzung mit der europäischen Konstruktion von visuellem Wissen über Kleinasien und den Nahen Osten.
Den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden diejenigen 2600 Fotografien, die Bell auf dem Gebiet der heutigen Türkei erstellte. Methodisch mit der komparativen Analyse werden Bells Bilder mit historischen Beispielen europäisch-archäologischer sowie osmanischer Fotografien verglichen und in beschreibender Reflexion analysiert. Als visueller Bezugspunkt zu Gegenwart integriert Linda Herzog ebenfalls ihre eigenen aktuellen Fotografien in die Studie, die sie dafür vor Ort erstellt. Dadurch wird Bells ästhetische Praxis sowohl aus der historischen als auch zeitgenössischer Perspektive untersucht. Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist die mehrdimensionale Analyse über Gertrude Bells Fotografien im Spannungsfeld zwischen Fotografie, Archäologie und Orientalismus.

GB/3/1/18/1/88, 4.1911 Gertrude Bell Archive (left image) | lh, 9.2021 (right image)

Betreuungspersonen

  • Prof. Dr. Nadia Radwan, Institut für Kunstgeschichte, World Art History, Universität Bern
  • Prof. Dr. Priska Gisler, Institut Praktiken und Theorien der Künste, Hochschule der Künste Bern
  • Prof. Dr. Mirko Novák, Institut für Archäologische Wissenschaften, Vorderasiatische Archäologie, Universität Bern

Forschungsschwerpunkte

Gertrude Bell, Visual History, Kleinasien, Künstlerische Forschung, Orientalismus